„Und dann habe ich […] drei Jahre damit gelebt, dass es halt einfach wehtut.“
Eine medizinanthropologische Untersuchung von Endometriose und Sex
DOI:
https://doi.org/10.60837/curare.v47i1+2.3845Schlagworte:
Endometriose, Sexualität, Gender, Schmerz, SchamAbstract
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die bis zu 10 % der Menschen, die mit Uterus geboren wurden, betrifft. Eines der häufigsten Symptome von Endometriose ist starker Schmerz, der während, aber auch außerhalb der Menstruation auftreten kann. Trotz der großen Zahl an Betroffenen ist Endometriose sowohl medizinisch als auch sozialwissenschaftlich noch immer untererforscht, was auf die Tatsache zurückgeführt wird, dass es sich um eine ‚weiblich‘ konstruierte Erkrankung handelt. Diese Forschungslücke wird besonders deutlich in Bezug auf das Thema Sexualität, obwohl die wenigen vorhandenen Studien gezeigt haben, dass Betroffene die Auswirkungen der Erkrankung auf ihr Sexualleben als besonders belastend wahrnehmen. Aus diesem Grund hat sich ein studentisches Forschungsprojekt an der Freien Universität Berlin diesem Thema gewidmet und sich mit den Auswirkungen von Endometriose auf das Sexualleben Betroffener beschäftigt. Unsere Interviews mit Betroffenen und die Analyse von Social Media-Daten ergaben, dass die sexuellen Erfahrungen und Praktiken Endometriose-Erkrankter stark geprägt sind durch Medical Gaslighting, Periodenscham und Angst vor einem Abweichen von gegenderten Normvorstellungen. Die fehlende Forschung zu diesen Themen verschärft diese Problematik. Der vorliegende Artikel hat daher zum Ziel, dieses noch im Entstehen begriffene Forschungsfeld mit zu etablieren.
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