Das Social Egg Freezing als Technologie zur Fruchtbarkeitserhaltung : Potentialanerkennung und Fruchtbarkeitsvermessung in der biomedizinischen Praxis

Das Social Egg Freezing als Technologie zur Fruchtbarkeitserhaltung

Potentialanerkennung und Fruchtbarkeitsvermessung in der biomedizinischen Praxis

Autor/innen

  • Antonia Modelhart HCU Hamburg, Wissenschafts- und Technikkulturen

DOI:

https://doi.org/10.60837/curare.v42i1+2.1626

Schlagworte:

Social Egg Freezing (SEF), Reproduktionstechnologie, weibliche (Un-)Fruchtbarkeit, Biomedikalisierung

Abstract

Unter dem Begriff Social Egg Freezing (SEF) wird die Reproduktionstechnologie des Einfrierens von Eizellen seit einigen Jahren vermehrt im Kontext der biographischen Lebensplanung diskutiert. Die Möglichkeit des SEF soll das Alter des „Kinderkriegen-Könnens“ als biologische Tatsache an das Alter des „Kinderkriegen-Wollens“ als soziale Tatsache (aufgrund von Faktoren wie Beruf, Partnerschaft oder ökonomischem Druck) heranführen und die „tickende biologische Uhr“ der Frau anhalten. Ausgehend von der Technologie des SEF, eingebettet in den spezifisch österreichischen Kontext, untersuche ich im vorliegenden Artikel die weibliche (Un-)Fruchtbarkeit als Aushandlungsfeld von Technologie, Körper und Gesellschaft. Beim SEF wird der weibliche, fruchtbare Körper zum Ort gesellschaftlicher Dynamiken und biologischer Fakten, die miteinander in Einklang gebracht werden wollen. Als Ausdruck einer Biomedikalisierung transformieren das SEF und die damit korrespondierende Technologie der Fruchtbarkeitsvermessung die weibliche Fruchtbarkeit in ein biomedizinisches Problem. Als biomedizinisches Problem anerkannt, legt es technologische Interventionen nahe und legitimiert deren Einsatz in den Momenten, in denen die sozialen Beweggründe kontrovers bleiben.

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Veröffentlicht

2024-05-27
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