Zur Entwicklung der Medizinischen Informatik in der ehemaligen DDR
DOI:
https://doi.org/10.60837/curare.v45i1.1507Schlagworte:
Medizinische Informatik, DDR, Medizinische Akademie Dresden (MAD), Patientenbezogene Informationsverarbeitung (PIV), Labor Online (LOL)Abstract
Nach der deutschen Wiedervereinigung gerieten viele Projekte und Aktivitäten im Bereich der Medizinischen Informatik und des EDV-Einsatzes im Gesundheitswesen der ehemaligen DDR in Vergessenheit. Dabei waren dort zu DDR-Zeiten vor allem durch persönliche Initiativen und gut ausgebildete Mitarbeiter*innen beachtliche Projekte initiiert worden, die trotz unzureichender und im Vergleich zur BRD weniger leistungsfähiger Hardware in der Kooperation von Gesundheitseinrichtungen realisiert und erfolgreich in den Routinebetrieb überführt wurden. Da in der DDR keine Notwendigkeit zur Abrechnung von Behandlungsleistungen bestand, konzentrierten sich die Aktivitäten zur EDV/IT-Anwendung vorrangig auf Medizin und Pflege, krankheitsbezogene Register und medizinalstatistische Auswertungen zur Leitung und Planung. Organisation und Rechnereinsatz wurden in allen Anwendungsberei- chen und Projekten ebenso als notwendige Einheit betrachtet wie der komplexe Zusammenhang von Medizin- und Informationstechnik allgemein. Beispielhaft hierfür war das Qualifizierungsprogramm der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR für naturwissenschaftliche und technische Akademiker*innen sowie Ärzt*innen zum Erwerb des Fachabschlusses „Biomathematik und Medizinischer Informatik“. Der Artikel nimmt die Geschichte der Medizininformatik in der DDR in den Blick und wirft Schlaglichter auf die technische Entwicklung, aber auch die Vernetzung und Ausbildung zwischen Informatik und Medizin, die vor sowie nach der Wende neue Arbeitsbedingungen schuf und aus der bis heute Lehren gezogen werden können.
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